Schutzräume aus psychologischer Sicht
Räume entstehen aufgrund unserer Wahrnehmung. Die Bewegung des eigenen Körper durch einen Raum ist der zentrale Moment der Raumwahrnehmung. Aus der Entfernung können wir einen Raum nur sehen, erst beim durchschreiten des Raumes verbinden wir das Gesehene mit der Bewegung und können so die Abstände und Strukturen dreidimensional einordnen. Durch das Verhältnis von Betrachter und Raum manifestiert sich eine Definition von Raum.
In den Arbeiten werden durch angedeutete Strukturen Räume erschaffen. Dabei beschränkt es sich auf einen geringem Material Einsatz. Das visuelle System des Menschen verwandeln die Rohre oder Schnüre in räumliche Objekte. Der Mensch interpretiert diese Strukturen als Kanten und Konturen von Volumen und Fläche. Obwohl man sieht, dass es ein einfaches Rohr oder eine einfache Schnur ist nehmen wir die Struktur als Raum wahr. Unsere Wahrnehmung lässt etwas in unseren Köpfen entstehen, was physisch gar nicht existiert.
Die entstandenen Räume bewirken bei den anwesenden Menschen ein Gefühl von Schutz. Es entsteht ein unterbewusstes Raum- und Schutzgefühl. Obwohl diese Räume nicht wirklich Schutz bieten, schafft unser visuelles System uns zu täuschen. Im Zusammenhang damit steht das Bedürfnis nach Schutz vor äußeren Einflüssen und das Sicherheitsdenken des Menschen.
